Kapitelbeschreibung 623
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Kapitel 623: Der Pirat Fisher Tiger
Eine unbekannte Zeitspanne vergeht zwischen Tigers Entschluss, die kleine Koala zu ihrer Heimatinsel zu "eskortieren". Nachdem sie irgendwie einen Eternal Port in die Hände bekommen, der auf ihre Insel "Fuurushauto" gepolt ist. Nebenbei spendieren die Piraten ihr auch noch neue Sachen und einen Friseurbesuch, damit sie wie Okta meint, schick für ihre Mutter aussieht. Durch ihr psychisches Trauma bedingt, fällt Koala jedoch oftmals zurück in ihr früheres Sklaven-Verhalten und beginnt, manisch die Schiffsplanken zu putzen. Okta sagt ihr zwar immer, sie wäre nicht mehr auf Mary Joa, aber Aladdin, der Schiffsarzt, ist anderer Meinung. Koala solle es langsam angehen lassen und und auch in alte Gewohnheiten zurückfallen dürfen, denn ein traumatisches, zwanghaftes Verhalten legt man nicht so nebenbei ab. Es ganz zu unterdrücken würde nur andere Symptome hervorrufen.
Der Meermensch muss es wissen, war er doch auch ein Sklaven der Weltaristokraten gewesen. Arlong dagegen hält nach wie vor keinerlei Sympathien für das kleine Menschenkind bereit. Für ihn ist sie bereits jetzt wie jeder erwachsene Mensch auch, der Fischmenschen verachtet. Denn die Eltern geben ihre Einstellung an die Kinder weiter, so funktioniere die menschliche Gesellschaft, in der Hass und Verachtung für die Fischmenschen so lange weitergegeben werden, bis jemand diesen Kreislauf aufhält.
Jinbei ist anderer Meinung. Er hat in den Gesichtern der menschlichen Zivilbevölkerung meist nur Angst ablesen können. Aber es ist nicht, weil sie Piraten sind, sondern weil die Menschen nichts über die Fischmenschen wissen, wie Koala ihm ganz unschuldig zu verstehen gibt. Unschuldige, aber andererseits auch sehr weise Worte für ein Kind, denn Königin Otohime sagte das gleiche mit anderen Worten über die Menschen: "Wir wissen immer noch so gut wie nichts über sie! Und das Unbekannt macht oft Angst...!!"
Wochen vergehen auf der Reise zur Insel, in denen Koala zusammen mit den Sonnen-Piraten lebt, auf Landgang geht, mit ihnen isst, feiert und viele Dinge erlebt, die sie erstaunen und fröhlich machen. Aber schließlich kommen sie auf Fuurushauto an. Einigen der Piraten, besonders Okta und dem brutalen Macro, kommen die Tränen, als Koala das Schiff verlässt und von Tiger zu ihrem Dorf gebracht wird. Sie verabschieden sie lautstark, und das Mädchen verspricht ihnen, allen in ihrem Dorf von ihnen zu erzählen, und vor allem dass es viele gutherzige Fischmenschen auf der Welt gibt. Koala erreicht ihr Dorf. Ihre Mutter kann es kaum glauben, ihre geliebte Tochter nach über drei Jahren endlich wieder in die Arme schließen zu dürfen. Das ganze Dorf jubelt und feiert, als die beiden endlich wieder vereint sind, während Fisher Tiger in respektvollem Abstand zufrieden zuschaut. Er bemerkt jedoch, die unsicheren, nicht gerade freundlichen Blicke der Dorfbewohner und wendet sich zum Gehen ab. Koala hat ihren ungewöhnlichen Retter aber nicht vergessen, ruft ihm hinterher und winkt ihm zum Dank noch einmal, was auch dem Piraten ein wehmütiges Lächeln und einen letzten Gruß entlockt.
Die Geschichte hätte hier ein schönes Ende nehmen können, doch die Rechnung wurde ohne die Marine und die Dorfbewohner gemacht. Denn kaum ist Tiger außer Sichtweite des Dorfes, springen Marinesoldaten aus den Büschen und umzingeln ihn mit entsicherten Gewehren - Konteradmiral Strawberrys Falle hat zugeschnappt. Und diese Falle basiert entscheidend auf dem - man sollte meinen typisch menschlichen - bösartigen Verhalten der Menschen, die Koala damals überhaupt in die Obhut der Sonnen-Piraten gegeben haben. Sie haben der Marine den Hinweis gegeben, wo Fisher Tiger zwangsläufig auftauchen wird, nämlich auf Fuurushauto. Und auch die Dorfbewohner wurden gezwungen, dem hinterhältigen Plan zuzustimmen und Tiger nicht zu warnen. Zum "Ausgleich" verzichtet die Marine darauf, den Tenryuubito ihr rechtmäßiges Eigentum in Form von Koala zurückzubringen, was über die irrsinnige Vorstellung der Marine von Gerechtigkeit wieder einmal Bände spricht. Strawberry spricht Tiger noch einmal seiner beiden Vergehen schuldig, dem Angriff auf Mary Joa und der anschließende Entziehung der Festnahme durch Flucht, und lässt daraufhin das Feuer eröffnen. Jedoch haben sie die Stärke und Ausdauer eines Fischmenschen und besonders eines Helden wie Fisher Tiger unterschätzt. Verwundet durch dutzende Kugeln und blutüberströmt setzt er sich gewaltsam zur Wehr, bis ihm seine Freunde und Untergebenen zu Hilfe kommen. Nicht nur der Lärm der Schüsse hat sich aufgeschreckt, sondern auch etliche Kriegsschiffe der Marine, die das Piratenschiff angegriffen haben. Sie mussten das Schiff aufgeben und in die Tiefe tauchen. Dort teilten sie sich, eine Hälfte kam Tiger zu Hilfe, die andere Eroberte ein Marineschiff, mit dem sie fliehen wollen.
Die Flucht gelingt, jedoch ist der Käpt'n der Sonnen-Piraten schwerer verletzt als angenommen und verliert sehr viel Blut. Unter Deck hat sich die ganze Bande um Tiger versammelt, der von Aladdin gerade eine Bluttransfusion bekommen soll. Da er eine sehr seltene Blutgruppe hat, kann ihm keiner der Fischmenschen direkt Blut spenden. Das Marineschiff hat jedoch einen großen Vorrat an Transfusionsbeuteln, und Tigers Blutgruppe ist vorhanden - allerdings nur als Menschenblut... Trotz seiner Schwäche schreit Tiger den Arzt an: "Ich will es nicht in mir haben! Ich will nicht, dass ausgerechnet dieses Blut mein Leben rettet!" Der Held der Fischmenscheninsel, der Befreier der Sklaven, will sich den Menschen nicht beugen und weder ihnen noch ihrem Blut etwas schuldig sein! Jinbei, Arlong und alle anderen sind verwundert, steht doch Fishers eigenes Leben auf dem Spiel, wenn er die Transfusion verweigert. Damit sie seine ungeheuerliche Entscheidung verstehen, eröffnet Tiger ihnen ein bisher gehütetes Geheimnis: Während seiner letzten Reise hat er keine Abenteuer erlebt, sondern war selbst jahrelang Sklave in Mary Joa! Er erlebte den Wahnsinn der Menschen am eigenen Leib. Ihm gelang geradeso die Flucht, aber er konnte die anderen Sklaven nicht ihrem Schicksal überlassen, und so kam es zu dem Angriff auf Mary Joa.
In der Tiefe seines Herzens weiß er, dass Otohime recht hat, dass Menschen und Fischmenschen in Frieden miteinander leben sollten. Doch für ihn ist es zu spät. Was er erlebt hat, was viele andere erlebt haben, macht es unmöglich, einen Menschen jemals zu lieben. Diejenigen, die die Zukunft wirklich verändern können, sind die unschuldigen Kinder wie Koala, die von alledem nichts wissen. Aus diesem Grund bittet er alle Anwesenden, das niemand etwas von seiner Tragödie und ihrem Zorn auf die Menschen erzählen soll. Weder auf der Fischmenscheninsel, noch sonst wo, damit dem allgegenwärtigem Hass nicht neues Feuer gegeben wird. Seine Freunde versuchen ihn umzustimmen, wie wichtig sein Leben doch sei, all die Sklaven, die ihm ihr Leben verdanken, dass er mit all seinen Taten und Abenteuern doch der Held der Fischmenscheninsel sei... doch es ist zu spät. "Ich bin froh, dass zu hören..." sind die letzten Worte des Käpt’n der Sonnen-Piraten. Sein Körper erschlafft und ein Schrei der Trauer hallt über das Meer.
Erneut vergeht eine unbekannte Spanne an Zeit. Wir sind erneut auf Koalas Heimatinsel, und ein Schmerzensschrei hallt über den Küstenstreifen. "Wie leichtsinnig von dir, zurückzukommen... denn wir sind auch noch hier." Die langgezogenen Silben stammen aus dem Mund von Vize-Admiral Bosalino, dem zukünftigen Admiral Kizaru des Marine-HQ. Und wie es aussieht, besitzt er auch schon vor 12 Jahren die Kräfte der Licht-Frucht, denn Rauch steigt von seinem Zeigefinger auf. Der junge Arlong scheint kein ernsthafter Gegner für ihn zu sein, da er ihn mit Leichtigkeit mit seinem Fuß auf der Brust zu Boden drückt. Arlong ist verwundet und schreit unter Tränen seinen Zorn heraus. Fisher Tiger sei tot, und er sei hier um alle Dorfbewohner umzubringen, die ihn verraten haben. Borsalino scheint weder von Tigers Tod noch von Arlongs geplanter Metzelorgie beeindruckt zu sein. Er will lediglich, dass Arlong mit ihm mitkommt...
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